Geheimtipps Europa: 19+ unterschätzte Orte und Ecken
Keine Lust auf Touristenmassen? Dann habe ich ein paar Ideen, denn es gibt noch viele unterschätzte Ecken und wunderschöne Orte in Europa.
Besonders in den letzten Jahren bin ich intensiv durch Europa gereist und habe dabei viele Geheimtipps gefunden. Von vielen Orten hatte ich vorher noch nie etwas gehört, aber war am Ende restlos begeistert.
Deshalb habe ich diese kleine (natürlich unvollständige) Liste zusammengetragen, vielleicht ist einer der Geheimtipps in Europa etwas für dich. In den kommenden Jahren werde ich die Liste weiter füllen. Es lohnt sich also zurückzukommen.
Am Ende des Artikels findest du eine Zusammenfassung unterschätzter Orte sortiert nach Kategorien (mit einigen zusätzlichen Orten). So kannst du dir schnell ein paar Inspirationen holen.
Geheimtipps Mitteleuropa
Ockerfelsen der Provence
Die Provence im Südosten Frankreichs ist bekannt für sein warmes Klima, ihre imposanten Schluchten, die Blütenpracht der Lavendelfelder, Olivenbäume und als Weinanbaugebiet.
Jedoch nicht jeder kennt die Ockerfelsen in Rustrel und Roussilon, die einst zum Gewinn von Farbstoffen genutzt wurden.
Heute sind die bunten Ockerfelsen ein schöner Anblick, wie sie in einem Farbverlauf von ocker über orange bis rot leuchten. Sie sind ein ungewöhnlicher Farbklecks in dieser ländlichen Gegend.
Als ich im Herbst zwischen den bunten Felsen umherstreife, sind kaum andere Touristen unterwegs. Was sich als gute Reisezeit für die Provence herausgestellt hat, einzig die Lavendelfelder sind dann schon abgeerntet.
Vulkane der Auvergne in Frankreich
Nordwestlich von der Provence befindet sich der nächste Geheimtipp von Europa.
Wer hätte gedacht, das sich in Südfrankreich das jüngste Vulkangebiet auf dem europäischen Festland befindet (ich nicht). Gesehen hast du es sicher schon mal und zwar in der Volvic-Werbung, dessen Quelle hier entspringt.
In der Auvergne gibt es insgesamt drei Vulkangruppen.
Im Norden, westlich von Clermont-Ferrand, befinden sich grüne Vulkankegel und einige Steinbrüche, wo das vulkanische Gestein zum Vorschein kommt.
Weiter südlich gibt es dann Vulkanketten, die mehr an Berge erinnern, aber dafür umso reizvoller zum Wandern sind. Gute Ausgangspunkte zum Wandern sind dort die Wintersportorte Mont-Dore und Super Lioran.
Die Auvergne ist perfekt für einen Roadtrip und zum Wandern. Ohne Probleme kannst du hier eine Woche verbringen. Mehr Informationen findest du in meinem Auvergne Reiseguide.
Rund um Toulouse in Frankreich
Wir bleiben in Frankreich und reisen weiter in den Süden, bis kurz vor die Pyrenäen.
Den wenigsten Leuten ist die Stadt Toulouse ein Begriff, vielleicht als Sitz von Airbus, aber das war’s. Dabei gehört es zu den charmantesten Städte Frankreichs, die ich bisher gesehen habe.
Was wohl an den vielen roten Backstein- und Fachwerkhäusern liegt. Diese verleihen Toulouse eine Wärme und Gemütlichkeit, die manch andere französische Stadt vermissen lassen.
Noch dazu ist sie ein wichtiger Standort für die Luft- und Raumfahrt, was wiederum Fachkräfte aus der ganzen Welt anzieht. So wirkt es mit seinen internationalen Restaurants weltoffen und nicht provinziell.
Nachdem du Toulouse genossen und das Airbus-Werk besucht hast, kannst du Ausflüge in die nähere Umgebung unternehmen. Da wäre zum Beispiel die beeindruckende Festungsstadt Carcassonne und die Bischofsstadt Albi, dessen Besuch sich lohnen.
Breslau in Süd-Polen
Von Frankreich springen wir in den Osten, zu unseren Nachbarn, nach Polen.
Nicht Breslau, sondern Krakau ist die beliebteste polnische Stadt bei Touristen. Dabei sind sich die beiden Altstädte sehr ähnlich, mit ihren bunten Häuserfassaden, der hoch aufragenden Kathedrale und urigen Kneipen.
Während ich den Trubel im Juli in Krakau anstrengend fand, war es in Breslau schön ruhig. Komm deshalb im Sommer lieber nach Breslau, als Krakau.
Ein weiterer Vorteil von Breslau ist, dass es eine direkte Zugverbindung nach Berlin gibt. Perfekt für einen kurzen Städtetrip am Wochenende.
Wenn du noch Zeit hast, kannst du von Breslau Tagesausflüge unternehmen: Zum Beispiel zur Friedenskirche von Swidnica, zum Schloss Fürstenstein bei Swiebodzice, zur Stabkirche Wang in Karpacz oder hoch zum Berg Schneekoppe wandern.
Hier findest du weitere Ideen für deine Polen Reise.
Litauen im Nordosten
Von Polen kannst du weiter ins Baltikum reisen.
Unter den drei baltischen Ländern ist Litauen, das unbekannteste Reiseziel und mein persönlicher Liebling.
Als Backpacker hatte ich in Lettland und Estland oft das Gefühl etwas zu verpassen, weil es schwer war die Nationalparks mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. So hat das in Litauen alles problemlos geklappt.
Zudem war Vilnius mein Favorit unter den Hauptstädten im Baltikum. Eine Reise durch Litauen bietet eine ausgewogene Mischung aus interessanten Städten und Natur.
Nicht vergessen werde ich meine Radtour auf der Sandhalbinsel an der Kurischen Nehrung, die rüber bis zum russischen Kaliningrad reicht. Ein kleines Naturparadies, wo ich Füchsen begegnet bin und Bernstein am Strand gefunden habe.
Geheimtipps Südeuropa
Lass uns nun weiter im Süden schauen, welche unterschätzten Orte und Regionen es dort gibt.
Bologna, eine Alternative zu Florenz
Den Anfang macht Bologna in Italien, ein Geheimtipp der Toskana.
Während Florenz von Touristen erschlagen wird, bleibt Bologna weiterhin relativ ruhig und die Preise fair. Dabei muss sich die geschichtsträchtige Universitätsstadt nicht verstecken.
Bologna versprüht dieses italienische Lebensgefühl, wo man sich Zeit für einen Cappuccino nimmt und das Essen zelebriert. So ist Bologna bekannt für sein gutes Essen, besonders Tortellini und Bandnudeln.
Dann strahlt die mittelalterliche Innenstadt mit seinen roten Gebäuden eine Wärme und Gemütlichkeit aus. Charakteristisch für Bologna sind ebenfalls die schiefen Türme und unzähligen Arkadengänge, so dass du die Stadt bei Regen trockenen Fußes durchqueren kannst.
Eine Reise nach Bologna ist wie ein Erholungsurlaub, um Sonne zu tanken, gut zu essen und eine entspannte Zeit zu haben.
Wer will kann den Trip mit Ausflügen nach Florenz, Pisa, Parma oder Ravenna ergänzen, die alle nur eine kurze Zugfahrt entfernt liegen.
Ebrodelta: Reisfelder & Vogelparadies
Von der Stadt geht es in die Natur nach Katalonien in Spanien.
Südlich von Barcelona mündet der Fluss Ebro ins Mittelmeer, nachdem er quer durch Spanien geflossen ist.
Dort hat er ein einzigartiges Feuchtgebiet geschaffen, dass von Reisebauern genutzt wird. So wird hier vor allem Bomba-Reis angebaut, dieser Rundreis wird im spanischen Gericht Paella verwendet.
Ansonsten ist das Flussdelta von Vögeln bevölkert, auch viele Zugvögel machen hier Halt. Auf der einen Seite wirst du in den Reisfeldern Reiher, Störche und weitere Wasservögel sehen.
Und gleichzeitig gibt es im Ebrodelta auch salzige Lagunen, die durch den Abbau von Salz entstanden sind. Hier tummeln sich besonders gerne Flamingos, die du mit einem Fernglas beobachten kannst.
Am besten erkundest du das Ebrodelta mit einem Fahrrad, denn es gibt unzählig viele Nebenstraßen, die sich durch die Reisefelder und Lagunen ziehen.
Roadtrip durch das spanische Galicien
Von der Mittelmeerküste geht es an die spanische Atlantikküste, die viel rauer und wilder ist. Bis heute gibt es hier keinen Massentourismus und keine Hotelbunker, was eine Wohltat ist.
Eigentlich sind alle Provinzen in Nordspanien ein Geheimtipp, aber eine Ecke habe ich besonders ins Herz geschlossen und zwar Galicien.
Galicien liegt am äußersten Nordwestzipfels Spaniens, oberhalb von Portugal. Die Küste ist hier oben noch zerklüfteter, als im Rest von Nordspanien und hat tiefe Meeresarme gebildet.
So findest du an der galicischen Küste dramatische Steilküste und in den Buchten geschützte Strände zum Baden. Und selten habe ich so schöne Strände mit weißen Sand und türkisfarbenen Wasser in Europa gesehen.
Entlang der Meeresarme stehen die meisten Orte, an der Steilküste hingegen wohnen nur wenige Menschen. Was perfekt für Spaziergänge durch die Natur ist.
Navarra: Von der Wüste in die Pyrenäen
Direkt an das spanische Baskenland schließt sich die Provinz Navarra an, die wohl eine der landschaftlich vielfältigsten von Spanien ist.
Von der Küste falten sich grüne Berge empor, in denen du wandern und Mountainbiken kannst. Von dort geht es südlich weiter über ins Hochplateau von Zentralspanien, das trocken und karg ist.
Hier findest du die wüstenähnliche Landschaft der Bardenas Reales, die bereits als Filmkulisse gedient hat und in der skurrile Felsformationen stehen.
Im Westen von Navarra hingegen geht die Landschaft in die Pyrenäen über, wo du fantastisch wandern gehen kannst.
Weitere Highlights der Provinz sind die Hauptstadt Pamplona, die bekannt für den alljährlichen Stierlauf ist, und Olite mit dem ehemaligen Königspalast von Navarra.
Saragossa: Perle mitten im Nirgendwo
Fährst du von Navarra weiter ins Landesinnere gelangst du nach Aragonien und in dessen Hauptstadt Saragossa.
Läge Saragossa nicht so abgelegen, wäre es schon lange populär. Es befindet sich auf halber Strecke zwischen Barcelona und Bilbao, wortwörtlich mitten im Nirgendwo.
Das Wahrzeichen von Saragossa ist seine ungewöhnliche Kathedrale. Sie liegt am grünen Ebrofluss, der durch den Stadtkern fließt.
In der Altstadt findest du zudem viele schöne Beispiele von maurischer Architektur, besonders die Burg hat mich an die Alhambra in Andalusien erinnert (natürlich viel kleiner).
Auf der anderen Seite hat Saragossa auch ein modernes Gesicht, das besonders von den gewagten Bauwerken der Expo 2008 geprägt wird.
Porto in Nordportugal
Das war es von Spanien, die nächsten beiden Geheimtipps befinden sich in Portugal.
Nummer eins ist die Hafenstadt Porto, die im Norden des Landes liegt. Während immer mehr Leute nach Lissabon reisen, bleibt Porto ein Geheimtipp in Europa.
Die Hafenstadt hat einen rauen Charme und bezaubert vor allem durch seine außergewöhnliche Topographie. So liegt Porto im schmalen Flusstal des Douros, an dessen Hänge sich die Häuser förmlich empor ranken.
Die beiden Stadtteile sind über unzählige Brücken miteinander verbunden, die sich in unterschiedlichen Höhen verbinden. So etwas habe ich bisher in keiner anderen Stadt gesehen.
So macht es Spaß Porto aus den unterschiedlichen Perspektiven zu erleben. Überall in der Stadt verstreut gibt es schöne Aussichtspunkte.
Die Herausforderung ist lediglich sich in dem Gewirr aus Gassen und Treppen zu orientieren, aber das Problem kennen wir ja bereits aus Lissabon und ist Teil seines Charmes.
Schau hier rein, wenn du Lust auf einen Trip von Porto nach Lissabon hast.
Das portugiesische Alentejo
Der nächste Tipp ist eine portugiesische Provinz, die sich an der Küste zwischen Lissabon und der Algarve befindet.
Eigentlich würde man denken, dass sie durch die Nähe zu den Touristenhochburgen schon lange ein bekannte Reiseregion ist, aber weit gefehlt.
Bisher steckt der Tourismus im Alentejo noch in den Kinderschuhen, da es ländlich geprägt ist und keine Top-Sehenswürdigkeiten zu bieten hat.
Im Süden von Alentejo findest du spektakuläre Steilküste und weiter im Norden einsame Sandstrände mit Dünen. Dahinter befinden sich kleine Ortschaften, Bauernhöfe und Reisfelder.
So ist das Alentejo ein Reiseziel zum Entspannen und für Strandliebhaber.
Geheimtipps Südosteuropa (Balkan)
Zum Schluss schauen wir noch, was für unterschätzte Reiseziele der Balkan zu bieten hat. Es sind viele.
Der Soča Fluss in Slowenien
Den Start macht Slowenien, das vor allem wegen seinen idyllischen Berglandschaften und dem Bleder See bekannt ist.
Und unweit davon fließt der Gebirgsfluss Soča, dessen Wasserfarbe von smaragdgrün zu türkisfarben changiert. Selten habe ich solch einen Gebirgsfluss gesehen, wo du kaum deinen Augen trauen kannst.
Wenn du dem Soča Fluss von der Quelle folgst, kommst du im Outdoor-Hub Bovec vorbei, das keinerlei Wünsche offen lässt.
Von Wandern über Mountainbiken, bis hin zu Actionsport wie Canyoneering und Fallschirmspringen kannst du hier alles machen.
Weiter geht es entlang der Soča nach Kobarid und Tolmin, wo du im eiskalten Fluss baden, wandern oder eine Klamm besuchen kannst.
Folge einfach dem Fluss und du wirst einige der schönsten Ecken Sloweniens sehen, besonders wenn du zwischendurch in den Julichen Alpen und im Triglav Nationalpark wandern gehst.
Roadtrip durch Bosnien und Herzegowina
Von Slowenien geht es zu einem richtigen Geheimtipp in Europa.
Mostar zieht im Sommer viele Touristen an, die einen Tagesausflug von Kroatien rüber machen. Aber ansonsten wird Bosnien und Herzegowina links liegen gelassen.
Und genau darin liegt sein Reiz: Es ist unverbraucht, authentisch und die Menschen freundlich, weil sie sich über Besucher freuen.
Aber was kannst du nun in Bosnien und Herzegowina sehen?
Vor allem die Hauptstadt Sarajevo ist faszinierend, weil du das Gefühl hast in Europa und in der Türkei zugleich zu sein. Dann sind es Kleinstädte wie Trebinje und die Festungsstadt Pocitelj, die verzaubern.
Das eigentliche Highlight von Bosnien und Herzegowina ist für mich jedoch seine Natur.
Es sind die kristallklaren Flüsse zum Baden und die grünen Berge zum Wandern. Vor allem die Wasserfälle vom Una Fluss und die Kravica Wasserfälle sind ein Traum.
Bosnien und Herzegowina ist ein ideales Reiseziel für einen Roadtrip.
Die Albanischen Alpen
Nun überspringen wir Montenegro und gehen direkt weiter nach Albanien, das in sich, als ganzes Land, ein Geheimtipp ist. Aber eine Ecke will ich besonders hervorheben, die landschaftlich traumhaft schön ist.
Im Norden des Landes befinden sich die Albanischen Alpen. Eine Bergregion, wo du wandern gehen und einen Ausflug zum Stausee machen kannst.
Der beste Ausgangspunkt für all die Aktivitäten ist die Stadt Skutari, von wo du deine Weiterreise und Ausflüge planen kannst.
Da die Albanischen Alpen bisher wenig erschlossen sind, kommst du am besten nach Theth oder Valbona. Von diesen kleinen Bergdörfern starten mehrere Tageswanderungen.
Beliebt bei Backpackern ist die Wanderung von Theth nach Valbona. Während sie ihr Gepäck in Skutari zurücklassen und meist Unterstützung vom Hostel bekommen, um die entsprechenden Busse und die Fähre zu buchen.
Denn von Valbona geht es mit dem Schiff über den Koman Stausee zurück, was schneller und schöner als die Straße ist. Der Stausee schillert in einem magischen Türkis und ist umgeben von kargen Bergen.
Noch besser als eine Fährfahrt ist jedoch ein Bootsausflug zum Shala Beach, einem der Seitenarme des Sees, wo die Landschaft noch dramatischer wird.
Albanien ist ein fantastisches Reiseziel, schau selber: Hier ist mein Albanien Reiseguide.
Zagori: Eine wilde Ecke Griechenlands
Albanien grenzt an den Nordwesten Griechenlands, wo sich der nächste Geheimtipp Europas befindet.
Die Region Zagori, unweit der Stadt Ioannina, ist ebenfalls eine dünn besiedelte Bergregion. Charakteristisch sind ihre kleinen Bergdörfer mit alten Steinhäuser und Bogenbrücken der Osmanen.
Umgeben sind sie von wilden Bergen und Wäldern. Auch findest du hier eine der tiefsten Schluchten Europas, die Vikos Schlucht.
Mit dem Auto und auf Wanderungen kannst du diese wenig bekannte Ecke Griechenlands erkunden. Nur unter Kanuten ist Zagori kein Geheimtipp, die wilden Flüsse sind weit über das Land bekannt.
Die Mani Halbinsel auf der Peloponnes
Wir bleiben in Griechenland und springen ein Stückchen in den Süden auf die Peloponnes.
Den Namen der Halbinsel kennst du wahrscheinlich aus dem Geschichtsunterricht, so beheimatet sie einige wichtige Ausgrabungsstätten. Aber auch die Natur mit den Bergen im Inland und der Küste muss sich nicht verstecken.
Eine Ecken hat mir auf meinem Roadtrip durch die Peloponnes besonders gut gefallen und zwar die Mani. Diese ist eine Halbinsel im Süden der Insel, die besonders wild ist.
Seit jeher war es ein Rückzugsort für Piraten und Widerstandskämpfer, die sich vor Eindringlingen in dieser abgelegenen Ecke zurückgezogen haben.
Bis heute hat sie sich ihre Wildheit bewahrt und nirgendwo sonst geht die Küste so dramatisch in die Berge über wie auf der Mani.
So macht es Spaß der kurvigen Straße zu folgen, zwischendurch in Dörfer, an Badebuchten und zum Wandern zu stoppen.
Durch das Hinterland von Bulgarien
Weiter geht’s zu Griechenlands Nachbar im Norden, nach Bulgarien.
Während die Schwarzmeerküste bekannt für günstigen Badeurlaub und wilde Partys ist, so kennen die wenigsten das Inland Bulgariens.
Hier warten geschichtsträchtige Orte, die mondäne Hauptstadt Sofia, Relikte aus der Sowjetzeit, ein Tal mit Rosen und so weiter. Die Liste könnte ich noch lange so fortsetzen.
Neben der Kultur ist es ansonsten die Natur und Bergwelt, die Leute nach Bulgarien locken. Im Sommer zum Wandern und im Winter zum Skifahren, denn Bulgarien gilt als eines der günstigsten Skigebiete Europas.
Ansonsten habe ich auch ein paar Überraschungsfunde gemacht wie die Devatashka Höhle. Sie besteht aus einer riesigen Kuppel, die in Teilen eingebrochen ist und so eine natürliche Kathedrale geschaffen hat.
Im Süden Bulgarien habe ich dann noch kostenlose heiße Quellen und Felsskulpturen gefunden, die durch Erosion entstanden sind.
Hol dir mehr Ideen in meinem Bulgarien Reiseguide.
Transsilvanien in Rumänien
Besser bekannt als Bulgarien dürfte Rumänien sein: Die Heimat von Dracula, Braunbären und Dieben.
Wohl eine der schönsten Ecken des Landes für Touristen ist Transsilvanien, wo du die besten Seiten Rumäniens erleben kannst.
Einerseits befinden sich hier einige der schönsten Städte mit bunten Altstadtkern, oft nur einen Steinwurf von Burgen und Schlössern entfernt. Und in einem soll sogar Dracula gelebt haben, was wahrscheinlich nur ein Märchen ist.
Abgerundet wird es durch die wunderschöne Bergwelt der Karpaten, wo du wandern gehen und Braunbären sehen kannst (hoffentlich aus dem Schutze eines Autos).
Rumänien hat nicht den besten Ruf, der aber nicht der Realität entspricht. Es ist ein sichereres Reiseziel und die wichtigsten Verbindungsstraßen sind mittlerweile alle neu gemacht.
So spricht nichts gegen einen Roadtrip oder eine Backpacking Reise durch Rumänien.
Fazit: Unterschätzte Orte und Regionen in Europa
Europa hat noch viele Schätze zu bieten.
Hier ist eine kleine Übersicht sortiert nach Kategorien, die die obengenannten Orte und welche darüber hinaus nennt. Wahrscheinlich sind einige Tipps dabei, von denen du noch nie gehört hast. Lass dich also inspirieren!
Wie oben bereits erwähnt, werde ich die Liste kontinuierlich fortsetzen.
Unterschätzte Städte in Europa
Toulouse: Eine charmante und lebendige Stadt, die mit seinem roten Backstein und internationalen Flair bezaubert. Zudem kannst du Ausflüge zu den Airbus Werken, zur Burg in Carcassonne oder zur Bischofsstadt Albi unternehmen.
Bologna: Noch mehr roten Backstein findest du in Bologna, was reich an Geschichte, Arkadengängen und gutem Essen ist. Außerdem kannst du von hier aus Ausflüge in die Toskana unternehmen, Florenz und Pisa sind nicht weit weg.
Porto: Die Hafenstadt im Norden Portugals hat einen etwas raueren Charme als Lissabon. Liegt dafür umso malerischer in einem steilen Flusstal und besticht mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten.
Saragossa: Vor allem die maurische Architektur und der Palast sind fantastisch. Abgerundet wird es durch die ungewöhnliche Kathedrale, den Fluss Ebro und den modernen Bauten der Expo 2008.
Danzig: Wahrscheinlich ist es eines der schönsten Hafenstädte Europas. Die Altstadt im Norden Polens wirkt mit seinen bunten Häusern wie aus dem Bilderbuch. Noch dazu kannst du unzählige Tagesausflüge unternehmen: an die Ostsee, zur Burg der Tempelritter und dem Rückzugsort von Kopernikus.
Breslau: Die Stadt im Süden Polens steht im Schatten des populären Krakaus, dabei ist die Altstadt nicht minder bezaubernd. Im Umfeld stehen imposante Holzkirchen, Burgen und du kannst den Berg Schneekoppe besteigen.
Rotterdam: Es gibt keine vergleichbare Stadt in den Niederlanden. Sie ist modern und trendig, aber auch derber und lauter. Ein erfrischender Gegensatz zu den sonst so idyllischen holländischen Orten.
Sarajevo: In der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina findest du sowohl Relikte der Monarchie Österreich-Ungarn, als auch der Osmanen. So hast du das Gefühl zwischen Europa und dem Orient zu wandeln.
Roadtrip durch unbekannte Ecke Europas
Nordspanien: Die wilde Atlantikküste Spaniens ist immer noch relativ ruhig und ein Traum für einen Roadtrip. Du wirst an spektakulärer Steilküste, einsamen Badebuchten und kleinen Fischerdörfern vorbeikommen.
Bulgarien: Abseits der Schwarzmeerküste warten in Bulgarien historische Orte, die Hauptstadt Sofia, eine natürliche Festung in Belogradchik und im Süden Berge zum Wandern.
Transsilvanien: Eine sagenumwobene Region Rumäniens, die durch ihre süßen Altstädte, gruseligen Burgen und wilden Berge der Karpaten begeistert.
Bosnien & Herzegowina: Am besten erkundest du Bosnien mit einem Auto. Zu den Highlights zählen die Städte wie Mostar und Sarajevo, die kristallklaren Flüsse, Wasserfälle und grünen Berge.
Zagori: Im Nordwesten Griechenlands in den Bergen befindet sich eine urige Region, die von alten Steinhäusern und osmanischen Brücken geprägt wird. Zu den Highlights zählt die Vikos Schlucht, eine der tiefsten Europas.
Mani: Die Halbinsel im Süden der Peloponnes ist bis vor ein paar Jahrzehnten noch relativ unerschlossen gewesen. So führen wenige kurvige Straßen hindurch, die Lust am Fahren machen. Vorbei geht es an kleinen Badebuchten, süßen Orten und einer schroffen Felslandschaft.
Occitanie: Im Südosten Frankreichs kannst du Flamingos in den Lagunen am Mittelmeer sehen. Historische Stätten wie die Burg von Carcassonne und die Bischofsstadt Albi besuchen. Zwischendurch in kleinen Dörfern stoppen, um im gemütlichen Toulouse zu enden.
Auvergne: Die Vulkanlandschaften der Auvergne in Südfrankreich erstrecken sich über eine große Region und reichen von grünen Vulkankegeln zu Steinbrüchen, wo das lose Tuffgestein zum Vorschein kommt, bis zu Gebirgszügen, ideal zum Wandern.
Unterschätzte Regionen zum Wandern in Europa
Auvergne: Die Vulkane sind nicht nur perfekt für einen Roadtrip, sondern auch zum Wandern. Von einfachen kleinen Wanderungen bis zu anspruchsvollen Touren mit steilen Anstiegen, findet hier jeder eine passende Route.
Picos de Europa: Die Berge in Nordspanien sind außerhalb Spaniens kaum bekannt. Dabei sind sie ein perfektes Wandergebiet, das mit einem gut ausgebauten Wegenetz und Wanderhütten aufwartet.
Slowenien ist ein Paradies für Wanderer. Besonders die Julichen Alpen und der Triglav Nationalpark im Westen sind beliebt, aber lange nicht so überlaufen wie der Rest der Alpen. Noch weniger los ist in den Steinern Alpen im Norden von Slowenien.
Karpaten: Die 1.500 Kilometer lange Gebirgskette erstreckt sich von Polen bis nach Rumänien. So kannst du von Polen und der Slowakei in den Tatra Bergen wandern gehen. Der größte Teil befindet sich jedoch in Rumänien, der auch der wildeste ist, wo Wölfe und Braunbären leben. Im rumänischen Teil der Karpaten gibt es unzählige gute Ecken zum Wandern.
Süd-Bulgarien: Das Land hat unzählige Nationalparks zum Wandern zu bieten, von Rila, Pirin bis zu Rhodopen, um nur ein paar zu nennen. Die Bulgaren gehen gerne wandern, so gibt es viele Wege und auch Wanderhütten.
Albanischen Alpen: Noch sind die Berge Albaniens wenig erschlossen, der Fernwanderweg „Peaks of the Balkans“ will das ändern. Ansonsten sind Theth und Valbona gute Ausgangspunkte für Wanderungen.
Spektakuläre Natur in Europa
Ockerfelsen in Frankreich: Die Provence ist kein Geheimtipp, aber selten habe ich über die Ockerfelsen gehört. Ein Pluspunkt ist, dass in der Nebensaison nicht viel los ist.
Ebrodelta: Nachdem der Ebro quer durch Spanien geflossen ist, mündet er südlich von Barcelona ins Mittelmeer. Dort hat er ein Sumpfgebiet mit Reisfeldern geschaffen, was bevölkert von Vögeln ist.
Bardenas Reales: In der Wüstenlandschaft in Nordspanien stehen skurrile Felsformationen, die der Wind und das Wetter geformt haben.
Río Tinto: Ein toxisch aussehender Fluss, der in einer Minenregion Andalusiens entspringt. Wie schon bei den Bardenas Reales hast du hier das Gefühl auf einem anderen Planet gelandet zu sein.
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